Bundesrätin Sommaruga besucht Power-to-Gas-Anlage in Dietikon

Interesse von höchster Stelle: Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat die Baustelle für die neue Power-to-Gas-Anlage von Limeco besichtigt, die von Swisspower mitinitiiert wurde. Sie zeigt sich beeindruckt: «Solche Lösungen wollen wir mit dem CO2-Gesetz verstärkt fördern.»

Es ist ein sonniger Frühlingstag, an dem die Bundesrätin im Elektroauto auf dem Areal des Regiowerks Limeco in Dietikon ZH vorfährt: Simonetta Sommaruga will wissen, wie die durch Swisspower mitinitiierte Power-to-Gas-Anlage funktioniert, die Limeco in Kooperation mit weiteren Stadtwerken zurzeit baut.

Swisspower-CEO Ronny Kaufmann begrüsst die Bundesrätin zusammen mit Limeco-Chef Patrik Feusi und dem Projektverantwortlichen Thomas Di Lorenzo. Vor Ort erfährt Simonetta Sommaruga, wie die erste grosse Anlage dieser Art in der Schweiz ab nächstem Jahr synthetisches Gas produzieren wird: Ein Elektrolyseur stellt mit Strom aus der Kehrichtverwertungsanlage Wasserstoff her. In einem Bioreaktor wird aus dem Wasserstoff sowie aus Biogas der benachbarten Abwasserreinigungsanlage mit Hilfe von Bakterien Methan. Dieses lässt sich wie herkömmliches Erdgas verwenden – ist aber nachhaltig und CO2-neutral.

Die Bundesrätin zeigt sich beeindruckt von der entstehenden Infrastruktur: «Die Zukunft gehört den einheimischen erneuerbaren Energien und innovativen Technologien wie etwa Power-to-Gas-Anlagen und Fernwärmenetze wie hier in Dietikon bei Limeco», sagt Sommaruga. «Sie nutzen ohnehin vorhandenen Abfall und Klärschlamm, um daraus Energie zu gewinnen und erleichtern die Speicherung.» Dies sei besonders wichtig, weil sich auf den Dächern der Schweizer Häuser doppelt so viel Strom produzieren lasse wie heute mit allen Atomkraftwerken zusammen. Sommaruga: «Power-to-Gas-Anlagen wie diese helfen dabei, die überschüssige Energie vom Sommer für den Winter zu speichern.»

Dass sich die Bundesrätin vor Ort informiert, hat auch mit dem CO2-Gesetz zu tun, das am 13. Juni zur Abstimmung kommt. «Hier in Dietikon treiben die Mitarbeitenden von Limeco mit viel Elan die Entwicklung von klimafreundlichen Technologien voran», sagt Sommaruga, die sich für ein Ja zur Vorlage engagiert. «Solche Lösungen wollen wir mit dem CO2-Gesetz verstärkt fördern. Damit schaffen wir Arbeitsplätze bei uns in der Schweiz.»

Auch Swisspower engagiert sich im Komitee der Schweizer Wirtschaft für das CO2-Gesetz.

«Dieses ist wichtig für die Energiewende, da es den Bau von Power-to-Gas-Anlagen wie jener von Limeco und Swisspower unterstützt», sagt CEO Ronny Kaufmann. Zudem lasse das CO2-Gesetz weiterhin zu, das eigene Haus mit erneuerbarem Gas zu heizen.

Limeco-Chef Patrik Feusi zeigt der Bundesrätin auch den Ofen der Kehrichtverwertungsanlage und führt sie auf deren Dach. Von hier aus hat Sommaruga einen guten Blick aufs boomende Limmattal, das Limeco künftig noch stärker mit erneuerbarer Fernwärme versorgen wird – und dafür über 170 Millionen Franken investiert. Für Fernwärme interessiert sich die Bundesrätin besonders. Im Interview, das sie am gleichen Nachmittag bei der Limeco mit der Zeitschrift «Schweizer Illustrierte» führt, verrät Sommaruga nämlich, dass sie selbst zuhause noch mit Gas heizt. Ihr Ziel sei es aber, bald an ein Fernwärmenetz angeschlossen zu werden: «Da habe ich mich bereits angemeldet.»

Nach dem Rundgang freut sich Ronny Kaufmann, dass Limeco-Chef Patrik Feusi und er der Bundesrätin demonstrieren konnten, wie in Dietikon aus ohnehin vorhandenen Ressourcen wie Abfall und Klärschlamm wertvolle Energieträger wie synthetisches Gas und Wärme entstehen: «Das Interesse von Bundesrätin Simonetta Sommaruga an diesem Kooperationsprojekt zeigt, welch grosse Bedeutung die Stadtwerke für die Energiewende in der Schweiz haben.» Und Patrik Feusi, Geschäftsführer Limeco, sagt: «Wir sind stolz darauf, mit unserer Anlage einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in der Schweiz und für eine intakte Umwelt, die Gesundheit der Bevölkerung und die Lebensqualität im Limmattal zu leisten.»