Herzlich willkommen bei Swisspower: Jürg Flückiger stellt die EWD Elektrizitätswerk Davos AG vor

An der Generalversammlung vom 10. Juni 2021 ist die EWD Elektrizitätswerk Davos AG offiziell in die Swisspower-Allianz aufgenommen worden. Jürg Flückiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, stellt das Davoser Energieunternehmen vor und beschreibt seine Erwartungen an Swisspower.

Wie positioniert sich die EWD AG am Markt?

Wir sind ein kleiner, flexibler Energieversorger und -dienstleister mit einem umfassenden Angebot. Bei uns erhalten die Kundinnen und Kunden im Energiebereich alles aus einer Hand: Wir kümmern uns um Stromversorgung und Energielieferung, Wärmeversorgung, Elektroinstallationen, Photovoltaik und Stromspeicher – auf Wunsch auch mit Finanzierungslösungen. Unsere Unternehmenskultur zeichnet sich dadurch aus, dass wir stark lokal verankert sind. Viele unserer Mitarbeitenden wohnen in Davos. Deshalb sind wir buchstäblich nahe an der Bevölkerung. Eine Besonderheit unseres Unternehmens ergibt sich durch die Lage in einer grossen Tourismusregion: Wir versorgen auch die Bergbahnen und Beschneiungsanlagen mit unserem Stromnetz. Das führt zu einer grossen Bandbreite bei der nachgefragten Leistung. Im Winter liegt die Leistungsspitze um ein Mehrfaches höher als im Sommer.

Wie engagiert sich Ihr Unternehmen für den Umbau des Energiesystems?

Unsere strategische Ausrichtung unterstützt die Ziele der nationalen Energiepolitik und der Energiestadt Davos voll und ganz. Vier Tatbeweise dafür: Erstens decken wir den Strombedarf unserer Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung zu 100 Prozent mit erneuerbarem Strom aus unseren eigenen lokalen Wasserkraftwerken ab. Zweitens planen, bauen und betreiben wir ökologische Wärmeverbünde und Heizsysteme. Durch unsere Wärmelieferungen sparen wir pro Jahr rund 600'000 Liter Heizöl und 1'800 Tonnen CO2 ein. Drittens unterstützen wir die Kundinnen und Kunden bei Solar- und Wärmeanlagen durch Beratung, Bau und Betrieb. Viertens realisieren wir öffentliche und private Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Mit diesen und weiteren Aktivitäten sind wir für rund 60 Prozent der Punkte verantwortlich, welche die Energiestadt Davos im Bereich Versorgung und Entsorgung erreicht.

Welche Kooperationen machen aus Ihrer Sicht besonders für Stadtwerke im ländlichen und alpinen Gebiet Sinn?

Ich denke vor allem an Kooperationen, die Synergien und Skaleneffekte im Marktbereich – etwa bei IT-Lösungen, um Kundenwechsel abzuwickeln –, bei Innovationsthemen, bei der Beschaffung oder bei erneuerbaren Energien bringen. Solche Kooperationen können vom einfachen Erfahrungsaustausch über gemeinsame Projekte bis zu strategischen Partnerschaften gehen. So hat sich die EWD AG beispielsweise an der Albula Landwasser Kraftwerke AG und an der Albula Netz AG beteiligt, die das Mittelspannungsnetz im Albulatal betreibt.

Warum hat sich die EWD AG dafür entschieden, Aktionär bei Swisspower zu werden?

Als kleineres Querverbundunternehmen in der Gebirgs- und Tourismusregion Davos müssen wir unsere Ressourcen auf das Kerngeschäft fokussieren. Gleichzeitig wandelt sich die Branche in vielen Bereichen, und wir wollen uns weiterentwickeln. Die laufenden Initiativen von Swisspower Innovation passen zu unserer strategischen Ausrichtung. Die Innovation ist also ein entscheidender Grund für die Kooperation mit Swisspower. Aber auch andere Handlungsfelder sind für uns wichtig: der schweizweite Erfahrungsaustausch unter den Stadtwerken, die Vertretung unserer spezifischen Interessen in der Politik oder die gemeinsame Beschaffung von Investitionsgütern.

Sie heben die Bedeutung der Innovation hervor. Für welche Innovationsthemen interessieren Sie sich besonders?

Sehr interessiert sind wir unter anderem am Smart Metering, an der Digitalisierung von Prozessen und an den Eigenverbrauchsmodellen – auch wenn sich letztere inzwischen etabliert haben und vielleicht nicht mehr zu den aufregendsten Innovationen gehören. Zudem finden wir den Innovationsradar von Swisspower Innovation spannend. Er ermöglicht uns, an einem Innovationsthema mitzuarbeiten, wenn es zu unserer Ausrichtung passt.

Als früherer Leiter der Stadtwerke Wetzikon kennen Sie Swisspower schon bestens. Was erwarten Sie aus Sicht der EWD AG von Swisspower?

Der gegenseitige Austausch auf allen Unternehmensebenen im Netzwerk ist ein zentrales Element, um voneinander zu lernen. Für uns sind etwa Informationen zu aktuellen Energiethemen und politischen Geschäften, die Weiterbildung von Mitarbeitenden sowie gemeinsame Projekte im Innovationsbereich und bei den erneuerbaren Energien wichtig. Durch die neue Kooperation von Swisspower, mit der im hochalpinen Raum ein Portfolio von Photovoltaikanlagen aufgebaut werden soll, sind wir ja bereits im Austausch mit anderen Swisspower-Aktionären.

Sie nehmen auch im VR der Swisspower AG Einsitz. Was motiviert Sie für dieses Amt?

Mich motiviert, dass ich zur Weiterentwicklung der Swisspower-Allianz beitragen kann – sei dies beim Mitgestalten der Strategie, mit Impulsen zu Innovationsthemen oder indem ich unternehmerisches Know-how im Marktbereich einbringe.

Jürg Flückiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, EWD Elektrizitätswerk Davos AG
Jürg Flückiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, EWD Elektrizitätswerk Davos AG
«Bei uns erhalten die Kundinnen und Kunden im Energiebereich alles aus einer Hand.»