Das neue Stromversorgungsgesetz, welches die Stimmbevölkerung im Juni 2024 deutlich angenommen hat, führt das neue Modell der lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) ein. Dieses schafft neue Möglichkeiten im Vertrieb und Bezug von lokal produziertem Strom: Produzenten, Endverbraucher und Speicherbetreiber können sich neu zu einer LEG zusammenschliessen und untereinander ihren selbst produzierten Strom direkt handeln.
LEG sind aufwendig…
Im Vergleich mit den bisherigen Eigenverbrauchsmodellen bedeuten LEG für Energieversorger allerdings einen erheblichen Mehraufwand. Bei der Gründung einer LEG müssen Verträge zwischen den Teilnehmenden, den Betreibern und dem Netzbetreiber abgeschlossen werden. Im Gegensatz zu bisherigen Modellen wie ZEV und EVG sind LEG dynamische Konstrukte. Teilnehmende können beispielsweise zu einer vorteilhafteren LEG wechseln, oder der LEG-interne Strompreis verändert sich durch neu hinzugefügte Produktionsanlagen. Auch für Netzbetreiber bedeuten sie mehr Aufwand: Auskünfte zur Netztopologie, das Prüfen von Anschluss- und Produktionsleistungen und die Rabattierung sind aufwendig. Nicht zuletzt müssen LEG-interne Stromflüsse aufbereitet und die Mutationen in den Systemen erfasst werden. Stadtwerke verwenden bereits für die Abwicklung bestehender Eigenverbrauchsmodelle 50–100 Stellenprozente. In Anbetracht des Mehraufwands für den Vertragsprozess und den Kundendienst, sowie der starken Forcierung des LEG-Modells durch die Solarbranche, ist hier von einer erheblichen Zunahme der erforderlichen Ressourcen auszugehen.
… doch es gibt eine Lösung
Der LEGhub von Swisspower schafft Abhilfe. Die Plattform bietet einen vollständig digitalen und unter Energieversorgern standardisierten Prozess für eine effiziente Abwicklung von LEG. Der Fokus des LEGhubs liegt in der effizienten und ressourcenschonenden Prozessabwicklung. Sämtliche Prozesse können über den LEGhub abgewickelt werden: von der Gründung und der Teilnahme, über die Mutationen bis hin zur Auflösung. Auch werden alle neuen Auskunfts- und Informationspflichten abgedeckt. Bei der Entwicklung des LEGhub werden die Energieversorger eng miteinbezogen. Umgesetzt wird die Plattform von den Entwicklungspartnern Ajila und JLS. Von dieser Lösung profitieren nicht nur Stadtwerke der Swisspower-Allianz, sondern alle Energieversorger.
Der LEGhub deckt alle Anforderungen der Netzbetreiber ab, teilweise auch jene der Dienstleistungsbereiche, resp. Vertriebsabteilungen. Dazu gehören nebst den bereits erwähnten Prozessen auch der automatisierte Datenaustausch, digitalisierte Vertragsprozesse sowie einheitliche Informationen zu LEG. Dank Schnittstellen zu den branchenüblichen ERP-Systemen wie InnoSolv, SAP oder ESL-EVU integriert sich der LEGhub optimal in die Systemlandschaft von Verteilnetzbetreibern.
Energieversorger haben zudem die Möglichkeit, weitere Module wie die Rechnungsstellung direkt über den LEGhub abzuwickeln. Dazu werden Gruppen von interessierten Energieversorgern mit den gleichen Systemen gebildet. Mit diesen werden parallel zum LEGhub Zusatzmodule für die Abrechnungsabwicklung entwickelt.
Stand der Entwicklung
Die Entwicklung eines Minimum Viable Products hat bereits begonnen und wird bis Ende 2024 umgesetzt. Mit diesem können LEG gegründet und diesen beigetreten werden. Eine Projektgruppe bestehend aus eniwa, Energie Thun, IWB, Regio Energie Solothurn und Stadtwerk Winterthur treibt die Entwicklung voran. Parallel dazu wird mit einer breit abgestützten Gruppe von Energieversorgern eine Detailstudie zur Entwicklung der kompletten Plattform durchgeführt.
Wie können Energieversorger dem LEGhub beitreten?
Der Swisspower LEGhub ist für Energieversorger mit allen möglichen Systemen gebaut. Mit interessierten Werken prüfen wir eine Anbindung an den LEGhub. Für das genaue Pricing und Teilnahme-Modell können Sie direkt mit uns (info@leghub.ch) Kontakt aufnehmen. Mehr Informationen finden Sie unter www.leghub.ch.