Basler Fernwärme soll noch klimafreundlicher werden

IWB will den Anteil der erneuerbaren Energie in der Fernwärmeproduktion schrittweise steigern. Das Basler Energieversorgungsunternehmen plant darum den Bau eines zweiten Holzkraftwerkes in Basel. Mit Hilfe eines generellen Baubegehrens überprüft IWB nun in einem ersten Schritt die Realisierbarkeit dieses ökologischen Kraftwerks in unmittelbarer Nähe der Kehrichtverwertungsanlage.

Das zweite Holzkraftwerk soll sich wie das erste, im November 2008 fertiggestellte Holzkraftwerk einige Anlagenteile mit der Basler Kehrichtverwertungsanlage (KVA) teilen. Diese ist die Hauptproduktionsstätte der Basler Fernwärme. Mit einer Feuerungsleistung von bis zu 28 Megawatt soll das neue Kraftwerk jährlich rund 80 Millionen Kilowattstunden ökologische Wärme und 27 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Die Fernwärmeproduktion mit Erdgas kann IWB dann um die entsprechenden Mengen reduzieren und der Atmosphäre damit rund 19000 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) ersparen. Die Basler Fernwärme wird dann zu rund 73 Prozent CO2-neutral. Langfristig strebt IWB einen Anteil von 80 Prozent CO2-neutraler Fernwärmeproduktion an. Schon heute erreicht kein vergleichbares Schweizer Fernwärmenetz ökologisch ähnlich gute Werte wie die Fernwärmeversorgung Basels.

Standortwahl

Ursprünglich hatte IWB geplant, das Holzkraftwerk auf dem Gelände des Fernheizwerkes Volta zu errichten. In Gesprächen mit dem Eigentümer und Anrainern zeigte sich jedoch, dass der aus technischer und ökonomischer Sicht von IWB zunächst bevorzugte Standort hinsichtlich der Stadt-und Arealentwicklung im Gebiet Volta langfristig weniger gut geeignet ist. Aus einer weiteren Standortevaluation ist nun das Areal zwischen Neudorfstrasse und Hagenaustrasse als eine erfolgversprechende Alternative hervorgegangen. Sie schafft zahlreiche Synergien und erlaubt IWB eine Zusammenführung der feststoffgeführten Energieproduktion.

Nächste Schritte

Am heutigen Dienstag wird IWB beim zuständigen Bauinspektorat ein generelles Baubegehren einreichen, mit dem die Rahmenbedingungen für den Bau eines zweiten Holzkraftwerkes detaillierter überprüft werden. Insbesondere wird IWB dabei die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks sowie seine Umweltauswirkungen untersuchen. Sofern die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind, wird IWB als nächsten Schritt auf dem Weg zur Realisierung, parallel zum Baubewilligungsverfahren, den erforderlichen Antrag zur Genehmigung des Vorhabens durch den Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt ausarbeiten. Diesem obliegt gemäss IWB-Gesetz die Investitionsfreigabe für Projekte dieser Grössenordnung auf Kantonsgebiet.