Erfahren, wie aus Gülle und Grünabfall Bioenergie entsteht

60 Biogaskunden der IBAarau Wärme AG folgten am 15. November der Einladung der IBAarau zur Besichtigung der SwissFarmerPower-Biogasanlage in Inwil. Die Fahrt ins Luzernische erfolgte mit Car und Erdgas-Autos. Interessierte hatten dabei Gelegenheit, selbst ein Erdgasauto zu fahren.

«Die Sonne spendet Energie und Wärme. Sie lässt Gemüse reifen, Pflanzen blühen und Bäume wachsen. Warum also nicht die gespeicherte Sonnenenergie aus Karottenschalen, Schnittblumen und Pferdemist nutzen?», fragte Geschäftsführer Philip Gassner die interessierten Besucherinnen und Besucher. Er führte durch die Anlage und erläuterte die verschiedenen Prozesse. Die SwissFarmerPower Inwil (SFPI), an der die IBAarau beteiligt ist, produziert aus Bioabfällen CO2-neutrales Biogas als Treibstoff für Erdgasfahrzeuge oder zum Heizen und flüssige sowie feste Düngestoffe und schliesst so die natürlichen Kreisläufe.

Trockene wie auch nasse Stoffe willkommen

Die Biogasanlage Inwil kann sowohl trockene wie auch nasse Biomasse zur Vergärung verwenden. Vergärung ist die ökologisch nachhaltigste Verwertung für jegliche Art von Biomasse wie Hofdünger, Grüngut und Bioabfälle aus der Lebensmittelindustrie. Sämtliche auf der Anlage verwendeten Rohstoffe sind Abfall- oder Nebenprodukte und stehen nicht in Konkurrenz zur Lebensmittel- und Futtermittelindustrie.

Biogas aus der Region Aarau als Ziel

Hans-Kaspar Scherrer, Vorsitzender der Geschäftsleitung der IBAarau AG und Verwaltungsratspräsident der SFPI, erklärte in einem Theorieblock die Geschichte und die Entwicklung der Anlage. Auch beantwortete er die zahlreich gestellten Fragen. Zum Beispiel, wie Biogas in die einzelnen Tankstellen und Häuser fliesst. Hans-Kaspar Scherrer erklärte, mit Biogas kaufe man einen ökologischen Mehrwert, nämlich erneuerbare und CO2-neutrale Energie. Die bestellte Menge Biogas werde an einem anderen Ort real produziert und ins Erdgasnetz eingespeist. Der IBAarau-CEO führte ferner aus, es sei das Ziel der IBAarau, auch im Raum Aarau Biogas produzieren zu können. Entsprechende Projekte seien in Ausführung oder Vorbereitung. Die IBAarau strebe an, den Anteil Biogas im Erdgas analog dem Naturstrom kontinuierlich zu erhöhen, wobei das Biogas in der Region produziert werden soll.

Erdgas-Kunden der IBAarau können den Biogasanteil, den sie gegen einen geringen Aufpreis beziehen möchten, frei wählen. Erdgas-Autofahrer, die an einer IBAarau-Erdgastankstelle in Aarau, Kölliken oder Reinach tanken, erhalten einen Mix mit garantiert 20 Prozent Biogas.