Flüssiger Boden für die Stromdrehscheibe

Auf dem Bruderholz zwischen Bottmingen, Therwil und Reinach bauen die beiden regionalen Energieversorger EBM und IWB derzeit eine regelrechte Stromdrehscheibe: Sie modernisieren einen wichtigen Netzknoten, verstärken Stromleitungen und lassen diese von den Masten in die Erde verschwinden.

Gegenwärtig modernisieren EBM und IWB einen der wichtigsten Netzknoten der Region, das Unterwerk Froloo. Ein Grossteil des in Basel benötigen Stroms fliesst durch diese Anlage, ebenso der grösste Teil des Stroms, mit dem die EBM Münchenstein und Umgebung versorgt. Hochspanungsleitungen verbinden das Unterwerk mit weiteren Knotenpunkten. Diese Leitungen verstärken IWB und EBM, um die Versorgungssicherheit der Region weiter zu steigern. Dabei werden zwei der drei bestehenden Freileitungen durch Kabel ersetzt und verschwinden so unsichtbar im Boden.

Innovative und umweltfreundliche Bauweise

Für derartige Leitungsbauten wird üblicherweise sehr viel Material transportiert. Nicht so bei den auf Nachhaltigkeit grossen Wert legenden regionalen Energieversorgern. In der Baustelle wird das so genannte “Flüssigbodenverfahren” verwendet. Das für den Grabenbau ausgebaggerte Erdreich wird lokal zwischengelagert, aufbereitet und mit Wasser und wenigen natürlichen Zusatzstoffen als “flüssiger Boden” über die neu verlegten Leitungen gefüllt.

Diese umweltschonende Methode erspart den Anwohnern rund 1400 Lastwagenfahrten durch Wohngebiet. Zudem wird der vorhandene Unterboden praktisch wiederhergestellt. Der Leitungsbau ist dadurch kostengünstiger und schneller. Auch langfristig zeigen sich die Vorteile des Verfahrens: Die wieder gefüllten Gräben müssen nicht verdichtet werden, was den Boden und die verlegten Leitungen schont. Setzungen treten nicht auf.

Der Leitungsbau auf dem Bruderholz steht im Zusammenhang mit dem überregionalen Energie-Versorgungsprojekt “Jura Nord” von EBM, IWB Swissgrid und Alpiq. Auf dem Plateau richten die Energieunternehmen eine regelrechte Stromdrehscheibe der Nordwestschweiz ein. Sie optimieren damit das Netz und verbessern die für die Stromversorgung der ganzen Region wichtige Infrastruktur.