Nächste Ausbauphase des Wärme-Kälteverbunds Kasino in Aarau

Die IBAarau hat die erste Etappe ihres Fernwärme-/Fernkälte-Versorgungsnetzes ab Energiezentrale Kasinopark realisiert. Verschiedene Geschäfte, Bürogebäude, die Post sowie der Museumserweiterungsbau schlossen an die umweltfreundliche, nachhaltige Energieversorgung an.

Mitte September startet die IBAarau den Weiterausbau mit der Erschliessung des City-Märt. Mit ihrem Bekenntnis zur erneuerbaren Energie leisten die City-Märt-Eigentümer gleichzeitig einen Beitrag zur Energiestrategie der Stadt Aarau.

Die Leitungen ab der unterirdischen Energiezentrale zum Citymarkt queren den Kasinopark. Die IBAarau bittet die Bevölkerung für die Behinderungen und Emissionen, die während dem Bau unvermeidbar sind um Verständnis. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende Jahr dauern.

Die Energiezentrale Kasino ist seit dem 1. April 2014 in Betrieb. Die Primärenergieerzeugung basiert zu 85 Prozent auf Grundwasser.

Die Fernwärme-/Fernkälteprojekte der IBAarau funktionieren wie eine grosse Zentralheizung. Die Wärme-/Kälteerzeugung findet nicht unmittelbar am Ort des Verbrauchs stattfindet, sondern in einer zentralen Anlage. Die von den Kunden genutzte Wärme/Kälte wird über ein Wärme- oder Kälte-Rohrleitungsnetz angeliefert.

Nahezu CO2-freie Wärme

In der Zentrale wird über 80 Prozent der benötigten Wärme erneuerbar und nahezu CO2-frei mit einem hocheffizienten Wärmepumpensystem erzeugt. Als Hauptenergieträger wird dabei das in grossen Mengen vorhandene Grundwasser verwendet, indem diesem mittels Wärmepumpen die Energie entzogen wird. Können die Spitzenlasten des Wärmebedarfs der angeschlossenen Liegenschaften nicht mehr abgedeckt werden, schaltet sich eine Gasheizung ein, welche zusätzlich als Redundanz dient.

Auch Kälte aus Grundwasser

Dem Grundwasser kann – wie bereits die Wärme – auch die entsprechende Kälte entnommen werden. Diese wird über Free-Cooling an die Verbraucher geliefert. Wenn das Free-Cooling nicht mehr ausreicht, werden die Wärmepumpen-Kältemaschinen dazu geschaltet. Je nach Bedarf wird genau das vom System zugeführt, was auch gebraucht wird.

In einer ersten Phase wurden Geschäfte, Bürogebäude, Banken, die Post sowie der Museumserweiterungsbau ans neue mit erneuerbarer Energie betriebene Fernwärme- und Fernkältenetz angeschlossen. Damit profitieren diese Liegenschaften nun von einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung.

Verbund Torfeld folgt

Ebenso wie der Verbund Kasino setzt auch der Verbund Torfeld hauptsächlich auf den Energieträger Grundwasser und in geringerem Masse auf Erdgas zur Spitzenlastabdeckung. Im März 2014 erfolgte der Baustart der Energiezentrale, im August 2014 begann der Leitungsbau. Der Versorgungsstart richtet sich nach Kundenbedürfnissen und erfolgt noch dieses Jahr.

Weitere Verbunde in Vorbereitung

Weitere Projekte sind in den Aarauer Stadtgebieten Schachen, Goldern/Distelberg und Telli vorgesehen. Die Projektierung wird 2016 fortgesetzt.

Die IBAarau setzt die Energieziele der Aarauer Stimmbürger und des kommunalen Energieplanes Aarau um. Ein Pfeiler der angestrebten 2000-Watt-Gesellschaft ist der Aufbau von Wärme- und Kältenetzen, um IBAarau-Kunden mit ökologischer Wärme und Kälte zu versorgen. Mit der Realisierung der Wärmeverbunde Kasino, Torfeld, Schachen, Telli und Goldern kann ein Viertel der Wärmeversorgung von Aarau von fossiler Energie auf erneuerbare Energie umgestellt werden. Damit kann ein grosser Teil der 25 Prozent CO2-Reduktion gemäss Gemeindeordnung § 10c für 2020 erreicht werden.