StWZ Energie AG: CO2-neutrale Fernwärme fürs untere Wiggertal

Das Swisspower-Stadtwerk StWZ Energie AG will gemeinsam mit den regionalen Energieversorgern tba energie ag Aarburg, EW Oftringen AG und EW Rothrist AG mit CO2-neutraler Wärme zu einer nachhaltigen Energiezukunft beitragen. Sie klären deshalb das Potenzial von Fernwärme im unteren Wiggertal ab.

Ein Projektteam der vier regionalen Energieversorger tba energie ag Aarburg, EW Oftringen AG, EW Rothrist AG und StWZ Energie AG analysiert das Potenzial von CO2-neutraler Wärme im unteren Wiggertal. Im Projekt arbeiten externe Fachleute sowie eine Steuerungsgruppe mit, die aus Vertretungen der vier Verwaltungsräte zusammengesetzt ist.

Für eine nachhaltige Energiezukunft

Die Energiestrategie 2050 des Bundes verfolgt unter anderem einen erhöhten Einsatz von CO2-neutraler Fernwärme. Auch die vier regionalen Energieversorger sind überzeugt, dass Fernwärme ein bedeutender Teil der Energiezukunft ist. Deshalb haben sie entschieden, in einer Machbarkeitsstudie herauszufinden, wie hoch das Potenzial für eine Fernwärmeversorgung im unteren Wiggertal tatsächlich ist. Anton Bucher, Verwaltungsrat der EW Oftringen AG und Mitglied der Steuerungsgruppe, erklärt: «Das Projekt enphor der erzo hat uns dazu bewogen, diese Abklärungen in Auftrag zu geben.»

Die Klärung und Entwicklung eines solch grossen Fernwärmeprojektes ist eine Herausforderung und erfordert entsprechendes Fachwissen. «Deshalb wird die externe Spezialistin Durena AG eingebunden, welche analysiert, ob es für Fernwärme genügend potenzielle Abnehmer gibt und ob diese Idee wirtschaftlich positiv umsetzbar ist Im Fokus steht das zusammenhängende Siedlungsgebiet der Gemeinden Aarburg, Oftringen, Rothrist, Zofingen und Strengelbach. Interessante mögliche Abnehmer von Heisswasser oder heissem Dampf sind insbesondere Industriebetriebe. Anton Bucher ergänzt: «Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen voraussichtlich Mitte 2022 vorliegen.»

CO2-neutrale Wärme

Fernwärme wird als Heizwärme von einer zentralen Wärme-Produktionsanlage über ein Leitungsnetz zu den Kunden transportiert. Die Heizwärme wird beispielsweise in einer Heizzentrale, beim Verbrennen von Holz, Abfall oder als Nebenprodukt der Stromerzeugung gewonnen. Mit der erzo gibt es in der Region eine Kehrrichtverbrennungsanlage, die grosses Potenzial dafür hat. Im Projekt enphor der erzo sollen jährlich rund 150 Millionen Kilowattstunden Wärme produziert werden. Die produzierte Fernwärme würde reichen, um 10'000 Haushalte zu versorgen und Einsparungen von rund 30'000 Tonnen CO2 zu erzielen.

Anton Bucher sagt dazu: «Mit der Verteilung dieser nachhaltig und regional produzierten Fernwärme könnte ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung der Energiestrategie gemacht werden, um bis ins Jahr 2050 eine CO2-freie Energieversorgung zu erreichen. Zudem wäre dadurch auch die lokale Wertschöpfung gewährleistet, was uns allen als regionale Energieversorger sehr wichtig ist.»

Symbiose des Fernwärmeprojekts für das untere Wiggertal und dem Projekt enphor

Die erzo hat im Rahmen einer Partnerschaft mit der Renergia AG das Projekt enphor (Energieproduktion, Phosphor, Recycling) lanciert. Dabei soll am Standort der heutigen KVA in Oftringen neben Phosphor auch erneuerbare Wärme sowie CO2-neutraler Strom produziert werden. Ziel ist es im Sinne der Kreislaufwirtschaft, Abfälle ökologisch zu verwerten und damit einen Beitrag zu einem verringerten CO2-Ausstoss zu leisten.

Bis Mitte 2022 wird aktuell im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die technische, betriebliche und wirtschaftliche Realisierbarkeit überprüft. EW Oftringen, EW Rothrist, StWZ und tba energie sind in diesem Projekt als Partner für die Verwertung der Energie in Form von Fernwärme fürs untere Wiggertal involviert. Sie klären das Potenzial für Fernwärme im unteren Wiggertal ab. Werden sowohl enphor wie auch das Fernwärmeprojekt realisiert, lassen sich wertvolle Synergien nicht nur für die Bevölkerung und das Gewerbe im unteren Wiggertal, sondern darüber hinaus im ganzen Grossraum Zofingen generieren.