Das Sparpaket des Bundesrats streicht Beiträge an Pilot- und Demonstrationsanlagen

Der Bundesrat hat Ende Januar seine Sparmassnahmen in die Vernehmlassung gegeben. Auch die Energiepolitik ist betroffen: Die Förderung von Pilot- und Demonstrationsanlagen (P+D-Anlagen) soll ein Ende finden, die relevanten Passagen im Energiegesetz ersatzlos gestrichen werden.

Was kurzfristig Gelder einspart, geht auf Kosten einer erfolgreichen Energiewende. Uns gehen die Herausforderungen nicht aus: Themen wie die Entlastung der Stromnetze, Power-to-X, die Elektrifizierung der Mobilität und Wärmeversorgung, CO2-Abscheidung und -Speicherung, saisonale Speicher, und, und, und. Die Schweiz braucht innovative Lösungen. Neue Technologien müssen entwickelt und zur Marktreife gebracht werden.

Vor diesem Hintergrund ist die geplante Streichung von Fördergeldern des Bundes für Pilot- und Demonstrationsanlagen eindeutig verfehlt. Dies zeigt sich auch daran, welche Projekte dank dieser Beiträge überhaupt zustande gekommen sind. Auch die Swisspower- Stadtwerke haben Vorhaben lanciert und durchgeführt, die erst durch diese nun zu streichende Förderung ermöglicht wurden.

Die Services industriels de Genève (SIG) konnten mit der Unterstützung mehrere Projekte zur Geothermie, beispielsweise zur geothermischen Speicherung von Stromüberschüssen, lancieren. Die erste Power-to-Gas-Anlage der Schweiz des Swisspower-Mitglieds Limeco profitierte ebenfalls von Förderbeiträgen für das Monitoring der Flexibilität einer KVA-Anlage mittels Power-to-Gas. Ein Projekt der Eniwa AG bestand aus der Installation eines Elektrolyseurs beim Laufwasserkraftwerk Aarau zur Produktion von Wasserstoff für den Betrieb von Brennstoffzellen-Fahrzeuge. INLADE, ein Projekt mehrerer Swisspower-Stadtwerke analysiert die technische Machbarkeit sowie die Vor- und Nachteile induktiven Ladens von Elektrofahrzeugen. Eine Phase 2, welche das bidirektionale induktive Laden untersuchen würde, käme mit der Streichung der P+D-Beiträge gemäss Projektleiter Samuel Pfaffen nicht zu Stande. Nicht zuletzt wird auch das Swisspower-Projekt «Entlastung des Stromnetzes durch innovative Tarife» (ESIT) zur Entwicklung dynamischer Netztarife durch die Beiträge des Bundes unterstützt. Ohne eine Förderung in dieser frühen Projektphase, wäre auch ESIT nicht zu Stande gekommen.

Die Argumentation des Bundesrates, dass anderweitige Förderprogramme bestehen bleiben, verfängt dabei nicht. So meint Michel Meyer, Projektleiter bei SIG, dass die Fördergelder für P+D-Anlagen stark beanspruchten Mittel von Innosuisse oder des Schweizer Nationalfonds ergänzen und nicht ersetzen würden. Es bleibt also zu erwarten, dass zahlreiche innovative Lösungsansätze der anerkannten Herausforderungen in der Schweizer Energieversorgung durch die Streichung der P+D-Gelder nicht mehr zustande kommen werden. Um dies zu verhindern, engagiert sich Swisspower wie auch andere Branchenakteure, für die Beibehaltung dieser für die Energietransition kritischen Förderprogramme.