Ökologische Wärme von Eniwa fürs Aarauer Telli-Areal

Rechtzeitig vor Einbruch der Kälteperiode hat die Eniwa AG das Telli-Areal an das Aarauer Fernwärme- und Fernkältenetz angeschlossen. Seit Oktober können die Anwohnerinnen und Anwohner im Telli mit erneuerbarer Energie heizen. Damit kommt eine wichtige Bauetappe zum Abschluss.

Ende September ging der Zusammenschluss vom Telli-Leitungsbau mit dem Fernwärme-/Fernkältenetz Torfeld in Betrieb; die Energiezentrale Torfeld beliefert nun die ersten Telli-Kunden mit erneuerbarer Wärmeenergie. Über 90 Prozent der benötigten Wärme wird mit einem hocheffizienten Wärmepumpensystem als erneuerbare und CO2-freie Energie erzeugt. Nur in absoluten Spitzenlastsituationen werden redundante Gaskessel zugeschaltet.

Diverse Bauarbeiten wegen Rohrverlegung für das Fernwärmenetz

Seit dem Baustart Mitte 2017 werden mehrere hundert Meter Rohrleitungen, vorwiegend im öffentlichen Strassenbereich, für den Ausbau des ökologischen Fernwärmenetzes in die Telli verlegt. Die erste Bauetappe für den Leitungsbau wurde im Oktober abgeschlossen und die Wärmeversorgung für das Quartier rund um das Telli-Zentrum in Betrieb genommen. Für die zweite Etappe werden aktuell die letzten grösseren Leitungen im Bereich Neumattstrasse verlegt. Ende November wird dieses Gebiet ebenfalls an das Fernwärmenetz angeschlossen und die Bauarbeiten im Verkehrsbereich bis Anfang 2019 abgeschlossen sein.

Auf das Verständnis der Bevölkerung angewiesen

Eniwa ist sehr darum bemüht, die Verkehrsbeeinträchtigungen und Lärmimmissionen so gering wie möglich zu halten. Bei den einzelnen Bauabschnitten wird darauf Wert gelegt, dass der Zugang zu den Liegenschaften für die Anwohner und Gewerbetreibenden, aber auch der Dialog mit der Projektleitung jederzeit sichergestellt sind. «Eine Baustelle vor der Haustüre oder auf dem Arbeitsweg ist störend. Für das Verständnis der Bevölkerung danken wir. Denn wo Neues entstehen soll, dort gehen Baustellen voraus. Diese Baustellen sind notwendig, um das in der Gemeindeordnung aber auch in der nationalen Strategie verankerte Ziel der CO2-Reduktion zu erreichen», erklärt Dr. Hans-Kaspar Scherrer, CEO von Eniwa.

Umsetzung der Initiative «Energiestadt Aarau konkret»

Mit der Annahme der Vorlage «Energiestadt Aarau konkret» (ESAK) stimmte 2012 eine deutliche Mehrheit der Aarauer Stimmberechtigten Absenkpfaden für CO2 und Primärenergie zu. In der Folge wurde ein städtischer Energieplan erstellt. Eine der wichtigen Massnahmen ist die Reduktion der CO2-Belastung durch Gebäudeheizungen. Diese sollen zu grossen Teilen durch Fernwärmeverbunde ersetzt werden, was Eniwa entsprechend den Vorgaben in der städtischen Energieplanung umsetzt. Auf nationaler Ebene hat die Schweiz an der Klimakonferenz in Paris die internationale Zielvereinbarung zu einer Reduktion des CO2-Ausstosses bis 2030 um 50 Prozent gegenüber 1990 unterzeichnet. Mit dem Auf- und Ausbau des Wärmenetzes aber auch dem Einsatz von erneuerbarem Gas im Erdgasnetz kann der CO2-Ausstoss der Gebäude in Aarau bedeutend rascher und kosteneffizienter umgesetzt werden als alleine auf die langfristige Sanierung der Altbauten zu setzen.

Fernwärme- und Kälteverbund wird weiter ausgebaut

Bislang konnte Eniwa bereits fünf Energieverbunde in Betrieb nehmen. Begonnen hat der Aufbau des Fernwärme- und Fernkälteverbunds 2014 mit der Energiezentrale Kasinopark. 2015 folgte die Inbetriebnahme der Energiezentrale Torfeld, das Kantonsspital Aarau wurde 2017 an das Netz angeschlossen. Eine erste Etappe des Netzausbaus Schachen wurde im Herbst 2018 beendet, und die Wärmelieferung für das Telli-Gebiet Etappe 1 wurde im Oktober 2018 nun ebenfalls in Betrieb genommen. Im kommenden Jahr wird das Gebiet Goldern mit Fernwärme versorgt. Nach 2020 sind weitere Ausbauetappen und Gebietserschliessungen in Buchs und Aarau-Rohr geplant.