Abwasser wärmt bald das Lehenmattquartier in Basel und einen Teil von Birsfelden

Bald gibt es erneuerbare Wärme für das Basler Quartier Lehenmatt und einen Teil von Birsfelden. Die Energieversorgerin IWB und die ADEV Energiegenossenschaft bauen gemeinsam einen Wärmeverbund. Geheizt wird mit Abwärme aus der Kläranlage ARA Birs.

Das Baselstädtische Energiegesetz lässt Öl- und Gasheizungen nur noch in Ausnahmefällen zu. Erneuerbare Alternativen sind gefragt – und sie werden gefunden. So auch im Quartier Lehenmatt in Basel und einem Teil von Birsfelden. Künftig werden hier die Liegenschaften mit Abwärme der nahegelegenen Kläranlage ARA Birs geheizt.

Bereits vor einigen Jahren starteten die ADEV Energiegenossenschaft und das Entwicklungsunternehmen Energie Zukunft Schweiz AG (EZS) die Projektentwicklung. Seit rund zwei Jahren ist auch IWB an Bord. Sie bringt ihre Kompetenzen als führende Dienstleisterin im Bereich erneuerbare Wärme ein. Die Basler Energieversorgerin hat nun zusammen mit ADEV eine gemeinsame AG gegründet, die Wärmeverbund Lehenmatt Birs AG. Diese wird den Wärmeverbund in den nächsten drei Jahren bauen und anschliessend auch betreiben. Eine Reihe von Wohngenossenschaften und Liegenschaftsfirmen haben sich bereits vor Baustart für die neue Wärmeversorgung entschieden. «Wir haben noch Kapazität für Hauseigentümerinnen und -eigentümer, die ihre Öl- oder Gasheizung ersetzen möchten. Wir freuen uns über Interessenten und werden auch aktiv auf Liegenschaftsbesitzer zugehen», garantiert Gregor Leonhardt, Geschäftsführer der neu gegründeten Gesellschaft.

Wärme für mehr als 200 Liegenschaften

Wärmeverbünde spielen bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Gerade in dicht bebauten Gebieten wie dem Quartier Lehenmatt und in Birsfelden. Solchen Orts ist eine zentrale Heizanlage effizienter und wirtschaftlicher. Und wenn die Energiequelle erneuerbar ist, so wie Abwärme aus Abwasser, lässt sich der CO2-Ausstoss gegen Null senken. Bei der ARA Birs werden zwei Wärmepumpen jährlich rund 30 GWh Wärme produzieren. Damit werden schlussendlich mehr als 200 Liegenschaften über ein effizientes Leitungsnetz mit erneuerbarer Wärme versorgt.

Mit einem Anschluss an einen Wärmeverbund erfüllen Liegenschaftsbesitzer nicht nur ihre gesetzliche Pflicht einer erneuerbaren Wärmeversorgung. Sie setzen auch auf eine bequeme und wirtschaftliche Lösung. Die Bauarbeiten starten noch diesen Sommer. Die ersten Wohnungen sollen ab Ende 2021 bereits mit erneuerbarer Wärme über den Wärmeverbund versorgt werden.