Baustart für das Wasserkraftwerk Hondrich im April 2020

Anfang April 2020 beginnt der Bau des Wasserkraftwerks Hondrich. Es nutzt die Wasserkraft der Kander. An der Kraftwerksgesellschaft Hondrich AG sind die Energie Thun AG und die BKW beteiligt.

Zehn Jahre sind seit den ersten Studien, Vorprojekten und Konkurrenzprojekten zum Kraftwerk Hondrich vergangen. Nun kann die Wasserkraft der Kander zwischen Rossweid/Emdthal und der bestehenden Wasserfassung des Kraftwerks Spiez genutzt werden. Das Kraftwerk wird eine installierte Leistung von 7,4 MW haben. Die erwartete jährliche Energieproduktion von 35,1 GWh reicht für die Versorgung von rund 7700 Haushalten. Gesamthaft investiert die Kraftwerksgesellschaft Hondrich AG über 60 Mio. Franken. Das Kraftwerk wird voraussichtlich im Juli 2023 in Betrieb genommen. Zusammen mit der Energie Thun AG ist die BKW für die Projektentwicklung, den Bau und den Betrieb zuständig.

Restwasser, Ersatzmassnahmen und Fischwanderung

Den Bewilligungen ist ein Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung vorausgegangen. Zentrale umweltrechtliche Bestandteile des Projektes bildeten dabei das Restwasserregime, die Ersatzmassnahmen und die Massnahmen für die freie Fischwanderung. Zusammen mit den kantonalen Umweltfachstellen haben die Planer Massnahmen festgelegt, die den betroffenen Gewässerabschnitt der Kander insgesamt ökologisch aufwerten. So wurde ein saisonal abgestuftes Restwasserregime festgelegt, das die Wander- und Reproduktionszeiten der auf- und absteigenden Fische berücksichtigt. Mit dem Fischpass und den diversen Abstiegsmöglichkeiten beim Wehr wird das Kraftwerk zudem fischgängig.

Aufweitung des Flusses

Mit dem Bau des Kraftwerks Hondrich wird die Kander gleichzeitig auf einer Gewässerstrecke von rund 450 Metern verbreitert – dies auf der maximal zur Verfügung stehenden Breite bis zur BLS-Bahnstrecke. Durch die Verbreiterung können neue Lebensräume für Wasserlebewesen entstehen, die heute im betroffenen Gewässerabschnittnur spärlich vorkommen. Um auch bei maximaler Aufweitung die Sicherheit der BLS-Bahnstrecke zu gewährleisten, werden Uferschutzmassnahmen realisiert, die auch einem 300-jährlich wiederkehrenden Hochwasser standhalten.