Der ESB prüft weitere erneuerbare Energiequellen in Biel

Der Energie Service Biel/Bienne (ESB) will in Biel weitere Quellen für erneuerbare Energie erschliessen und lässt deshalb das Grundwasserpotenzial mittels Refraktionstomographie prüfen. Das vermutete Grundwasser soll weitere Wärmeverbünde für Biel ermöglichen. Damit würde der ESB einen weiteren wichtigen Schritt zur Erreichung der Klimaziele der Stadt Biel machen.

Nebst der lokalen und regionalen Produktion erneuerbarer Energie ist die nachhaltige Wärmeversorgung der Region Biel für den ESB von grosser Bedeutung. Hierfür plant und realisiert der ESB Wärmeverbünde und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstosses. So wird beim Wärmeverbund Champagne beispielsweise bereits erfolgreich Grundwasser als erneuerbare Wärmequelle genutzt. Für die wirtschaftliche Versorgung von grossflächigen Gebieten mit hoher Wärme- oder Kältebedarfsdichte ist ein Verbund die ideale Lösung. Durch die Zentralisierung können erneuerbare Energiequellen für die Allgemeinheit nutzbar gemacht werden. Dazu zählen Energiequellen wie Seewasser und Grundwasser oder auch Holzschnitzel aus der Region.

Messung des Grundwasserpotenzials

Um das Potenzial für einen weiteren Wärmeverbund mit Grundwasser als Wärmequelle zu ermitteln, liess der ESB eine refraktionstomografische Messung durchführen. Diese Messung erfolgte auf einer Linie entlang der Jakob-Strasse zwischen Solothurnstrasse und der SBB-Bahnlinie. Als seismische Quelle wurde dabei ein Gewicht von 400 kg aus 3 Metern Fallhöhe eingesetzt. Die seismischen Messpunkte erfolgten rund alle 5 Meter. Diese Messung wird ein ziemlich genaues geologisches Bild des Untergrundes bis in eine Tiefe von rund 150 Meter liefern. Der ESB will damit ermitteln, in welcher Tiefe sich die Molasse – vereinfach gesagt die Felsschicht – befindet. Bis dorthin ist mit Grundwasser zu rechnen und eine Bohrung lohnenswert. Die genauen Auswertungen der seismischen Messungen sind in rund einer Woche zu erwarten.

Wärmestrategie des ESB

In der ESB-Vision sollen dezentral entwickelte Verbünde langfristig zu zwei Wärmeschienen zusammenwachsen, um Synergien von verschiedenen Energiequellen sowie bei Betrieb und Unterhalt nutzbar zu machen. Derzeit sind 15 Verbünde identifiziert, welche parallel entwickelt werden. Zwei Verbünde sind bereits in Betrieb. Durch seine regionale Verankerung sowie seine langjährige Erfahrung in der Erstellung und dem Betrieb von leitungsgebundener Infrastruktur bietet der ESB die Sicherheit und die Ressourcen, die für eine zuverlässig Wärme- und Kälteversorgung von Wohn- und Industriegebieten notwendig sind.