Elektroautos können kommen

Die Stromnetze und die Stromproduktion in der Region Basel sind für die vorhersehbar starke Zunahme von Elektrofahrzeugen gut gerüstet. Etwa ab dem Jahr 2020 wird der Bedarf an Ladestationen für Elektrofahrzeuge stark steigen. Dies sind die wesentlichen Ergebnisse einer aktuellen Studie, welche verschiedene Szenarien der künftigen Elektromobilität im Raum Basel untersucht hat.

Die Studie gibt erstmals für die Region Basel einen Ausblick auf die künftig notwendige Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Sie berücksichtigt dabei verschiedene Szenarien, wie sich die Menge der umweltfreundlichen Elektrofahrzeuge in den Kantonen Basel-Stadt und Baselland entwickeln könnte. In dicht bebauten Ballungsräumen kann die Elektromobilität ganz wesentlich dazu beitragen, die lokalen Lärm- und Schadstoffemissionen zu reduzieren.

Um einen gemeinsamen und interdisziplinären Blickwinkel der Untersuchung sicherzustellen, ist die Studie von einer breiten Trägerschaft abgestützt: Neben dem Amt für Umwelt und Energie Basel Stadt haben sich das Amt für Umweltschutz und Energie Basel-Landschaft, das Tiefbauamt Basel-Landschaft, das Amt für Mobilität Basel-Stadt sowie die regionalen Energieversorger IWB, EBL und EBM an der Studie beteiligt.

Dezentrale Ladestruktur erforderlich

Die Studie zeigt, dass künftig überwiegend dezentrale Ladestationen an den Wohnorten der Nutzer benötigt werden. Hinzu kommen einige Ladestationen an den Arbeitsplätzen der Nutzer und an zentralen Orten wie Einkaufszentren oder Parkhäusern. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass nur verhältnismässig wenige Schnellladestationen im Sinne der herkömmlichen Tankstellen benötigt werden.

Keine Anpassung der Netzplanung notwendig

Diese Dezentralisierung bedeutet, dass sich die künftig benötigten Ladestationen gut in die bestehende Netzstruktur integrieren lassen. Vereinfacht gesagt hat der Bau einer Ladestation an einem Wohnhaus ähnliche Auswirkungen auf das Stromnetz wie der Anschluss eines Elektroherdes – und bedingt damit grundsätzlich keine Anpassungen der langfristigen Netzplanung der Energieversorger.

Strommengen vernachlässigbar

Untersucht hat die Studie auch den wachsenden Strombedarf der Elektromobilität. Selbst im Szenario des stärksten Wachstums der Elektrofahrzeuge erreicht der zusätzliche Strombedarf lediglich 1,3 Prozent des gesamten Stromverbrauchs im Kanton Basel-Stadt bzw. 2,4 Prozent im Kanton Basel-Landschaft. Diese Strommengen stellen für die heutige Netzinfrastruktur und die Produktion keine Herausforderung dar.

Vorkehrungen für die Zukunft

In einigen Bereichen sind jedoch Vorbereitungen auf die Elektromobilität durchaus schon heute sinnvoll: bei Neu- und Umbauten sollten bereits heute Leerrohre für die Versorgung von Aussensteckdosen eingebaut werden, um die späteren Kosten für den Bau einer Ladestation niedrig zu halten. Zudem könnten die Kantone prüfen, ob an öffentlichen Parkplätzen im Strassenraum Ladestationen errichtet werden können, damit auch Autobesitzer ohne privaten Stellplatz die Möglichkeit haben, Elektrofahrzeuge zu nutzen.

Weitere Infos:
www.aue.bs.ch
www.energie.bl.ch