IBC Energie Wasser Chur: Solarkraftwerk ARA Chur

Im September 2017 feierte Chur eine Weltpremiere: Das Solarkraftwerk bei der ARA Chur ging in Betrieb – das weltweit erste Solar-Faltdach über einer Kläranlage. Die IBC als Bauherrin investierte 1,65 Mio. CHF in diese Hightech-Photovoltaikanlage, die aus über 2000 Modulen besteht.

Die Klärbecken der ARA müssen aus betrieblichen Gründen jederzeit von oben zugänglich sein. Deshalb realisierten die IBC und das Land­quarter Jungunternehmen dhp technology das Solarkraftwerk als bewegliches Leichtbausystem, das auf Seilbahntechnologie basiert. Die Anlage ist vollautomatisch gesteuert. Kommt zum Beispiel starker Wind auf, werden die Module eingefahren.

Im Vollausbau, der im Frühjahr 2018 abgeschlossen sein wird, leistet das Solarkraftwerk 636 kWp und produziert pro Jahr rund 540’000 kWh Strom. Dieser wird zu 100 Prozent direkt in der ARA genutzt, wo er rund einen Fünftel des Bedarfs deckt. Somit ist das Solarkraftwerk ein Paradebeispiel für sinnvollen Eigenverbrauch. Positiver Nebeneffekt der Anlage: Die Überdachung der Becken reduziert die Algenbildung und somit den Wartungsaufwand der ARA.

Die IBC hat das innovative Projekt als Solarcontracting realisiert und dazu mit der Energiestadt Chur als Eigentümerin der ARA einen Stromliefervertrag über 25 Jahre vereinbart. So lässt sich das Projekt trotz der hohen Investitionen wirtschaftlich umsetzen. Zusätzlich wird die Pionieranlage durch das BFE und zwei Bündner Stiftungen unterstützt.

Bisherige Erkenntnisse:

  • Bereits in den ersten Monaten hat die Anlage tadellos funktioniert. Die Seilbahntechnologie bewährt sich bestens. Ein nächstes solches Solarkraftwerk könnte somit auch in einer Etappe gebaut werden.
  • Diese Pilotanlage hat wichtige Erfahrungen für nächste Anlagen gebracht. Somit würden die Kosten pro Kilowatt Leistung bereits tiefer ausfallen.
  • Der Eigenverbrauch von 100 Prozent ist ent­schei­dend für die Wirtschaftlichkeit. High­tech-Anla­gen dieser Art empfehlen sich nur, wenn der Strombedarf vor Ort gegeben ist.
  • Die Unterstützung durch das BFE sorgt für ein grosses Interesse an der Anlage. So lässt sich das riesige Potenzial einer ARA für die Produktion von Solarstrom einem breiten Publikum aufzeigen.
  • Ein solches Projekt lebt vom persönlichen Engagement der Initianten: Es kommt nur zustande, wenn sich sowohl Vertreter des Investors – in diesem Fall der IBC – als auch Politiker dafür starkmachen.