Kleinwasserkraftwerk Grafenau: Arbeiten sind gestartet

Am 7. August 2017 haben die Bauarbeiten für das Kleinwasserkraftwerk Grafenau an der Sitter begonnen. Die Anlage soll Mitte 2018 ihren Betrieb aufnehmen und Strom für rund 430 Haushalte liefern.

Im Sinne des Energiekonzepts 2050 baut die Kraftwerk Burentobel AG, an der die Stadt St.Gallen beteiligt ist, an der Sitter ein neues Kleinwasserkraftwerk. Dieses entsteht beim als «Walchesperre» bekannten Wehr im Bereich der Vifor (International) AG und wird pro Jahr rund 1,5 Gigawattstunden erneuerbaren Strom aus Wasserkraft auf Stadtgebiet erzeugen.

In einer ersten Bauphase werden die Baustelleninstallationen sowie die erforderliche Zufahrtsstrasse ab dem Gelände der Vifor (International) AG erstellt. Anschliessend erfolgen Mitte September die Arbeiten für die neue Wehranlage innerhalb der Sitter. Anfang Dezember startet schliesslich der Bau des Zentralengebäudes.

Im Zuge des Projekts werden verschiedene ökologische Aufwertungsmassnahmen realisiert:

  • Erstellt wird ein ökologisch ausgewogener Bau zur Erhaltung der Fischbestände in der Sitter. Über eine neue Fischtreppe werden die Fische hindernisfrei zu ihren Laichplätzen gelangen.
  • Der letzte rund 110 Meter lange Streckenabschnitt des Billenbergbachs, der heute unterirdisch fliesst, wird offengelegt und mit einem Laichgewässer erweitert.
  • Gegenüber dem Gebäudekomplex Sittertal wird eine Auenfläche erstellt, die je nach Wasserführung der Sitter überschwemmt wird oder austrocknet.
  • Oberhalb des Schützenstands Au wird der Lauf der Sitter mit Buhnen strukturiert. Dies sind kleine Dämme, welche quer zur Fliessrichtung aufgestellt werden, wodurch eine Gewässerstrukturierung entsteht und so Lebensräume für unterschiedliche Lebewesen geschaffen werden.
  • Nördlich der Brücke, mit der die Rechenwaldstrasse die Sitter überquert, wird ein Amphibien-Laichgewässer erstellt.
  • Bei der Sitterschlaufe gleich oberhalb des Kraftwerks wird ein weiteres etwa 100 Meter langes Laichgewässer entstehen.
  • Bei der «Walchesperre» entsteht bei der ersten bestehenden Schwelle die neue Wehranlage. Die zweite Schwelle wird zurückgebaut und ein natürliches Flussbeet wieder hergestellt.

Als Trägerschaft für den Bau des neuen Kraftwerkes tritt die Kraftwerk Burentobel AG auf, welche schon den Bau des Kraftwerks Burentobel realisiert hat und an der die Filtrox AG, die SN Energie AG und die Stadt St.Gallen beteiligt sind. Die Vifor (International) AG als Anstösserin leistet durch die Einräumung der notwendigen Zugangsrechte einen wichtigen Beitrag zur Realisierung.