Die Lieferung des Sägemehls an IWB ist Teil der
Nachhaltigkeitsstrategie des Eidgenössische Schwing- und Älplerfests (ESAF).
Sägemehl an sich ist ein klimafreundliches, CO2-neutrales Material. Die CO2-Bilanz
lässt sich mit der Verarbeitung in der IWB Pflanzenkohle-Anlage jedoch
noch verbessern.
Unter Luftabschluss, im sogenannten Pyrolyseverfahren, werden aus den 245 Kubikmetern Sägemehl des Schwingfestes zusammen mit Holzresten aus der Landschaftspflege 8 Tonnen Pflanzenkohle. Sie besteht aus nahezu reinem Kohlenstoff und verhindert so, dass der im Holz gebundene Kohlenstoff mit Luftsauerstoff reagiert und als CO2 in die Atmosphäre gelangt. Die CO2-Bilanz des Schwingfestes verbessert sich damit um rund 20 Tonnen.
Pflanzenkohleproduktion mit Abwärmenutzung
Um das Netto-Null-Ziel zu erreichen, braucht es Technologien, die der Atmosphäre dauerhaft CO2 entziehen – wie das Pyrolyseverfahren: Bei 600 °C und unter Ausschluss von Sauerstoff wird bisher ungenutzte, minderwertige Biomasse wie Grünschnitt zersetzt und in Pflanzenkohle verwandelt. Um die Oxidation ins Laufen zu bringen, muss der Reaktor aufgeheizt werden. Ab einer gewissen Temperatur erhält sich der Prozess selbst.
Pflanzenkohle wird als Bodenzusatzstoff in der Landwirtschaft eingesetzt. Dabei bleibt der in der Kohle gespeicherte Kohlenstoff im Boden und wird nicht wieder als CO2 an die Atmosphäre abgegeben. Kohlenstoff wird dem Kreislauf aktiv entzogen, die Wärmeerzeugung ist damit CO2-negativ. Als willkommenes Nebenprodukt der Pyrolyse entsteht Abwärme, die sich zum Beispiel ins Fernwärmenetz einspeisen lässt. Ende April 2021 hat IWB als erstes Energieunternehmen der Schweiz eine solche Anlage in Betrieb genommen.