SIG: Probebohrung liefert vielversprechende Ergebnisse

Die von SIG im Rahmen des Programms GEothermie 2020 durchgeführte Erkundungsbohrung in Satigny bestätigt die Prognosen der Explorationsphase. In einer Tiefe von 744 Metern wurde warmes Wasser gefunden. Das Wasser steigt von selbst und erreicht die Erdoberfläche mit einer Temperatur von 33 Grad.

Die Ergebnisse der Erkundungsbohrung von Satigny sind vielversprechend. Das vom Kanton Genf geführte Pilotprojekt wurde im Rahmen des Programms GEothermie 2020 durch die SIG umgesetzt. Das Projekt verfolgt drei Ziele.

Erstens sollen die theoretischen Daten, die in den Seismik-Kampagnen seit 2014 zusammengetragen wurden, bestätigt werden. Es ist zu prüfen, ob sich die angepeilten geologischen Schichten und Verwerfungen an der vom Modell vorausgesagten Stellen befinden und ob die Wassertemperatur und die Abflussmenge in einem interessanten Bereich liegen. Dieses erste Ziel wurde vollumfänglich erreicht und die Erwartungen bezüglich Wassertemperatur und Abflussmenge sogar übertroffen.

Das Wasser steigt aufgrund des Drucks mit einer Abflussmenge von mehr als 50 Litern pro Sekunde auf natürliche Weise an die Oberfläche. «Diese ersten Ergebnisse sind vielversprechend und ermöglichen dem Kanton Genf, seine Energiewende umzusetzen, insbesondere dank erneuerbarer Wärme», freut sich Antonio Hodgers, der für das «Département du territoire (DT)» verantwortliche Staatsrat. «Wir sind bestrebt, bis zum Jahr 2035 20% des Wärmebedarfs unseres Kantons mittels Geothermie zu decken.»

Zweitens dient die Erkundungsbohrung zur Schaffung eines Geothermie-Kompetenzzentrums in Genf. Die Bohrung von Satigny hat es den SIG, der Universität Genf und den in der mitteltiefen Geothermie tätigen Unternehmen der Region ermöglicht, ihre Kompetenzen zu erweitern. Statt wie geplant auf 650 Meter wurde schliesslich bis in 744 Meter Tiefe gebohrt, um zusätzliche Informationen zu sammeln. «Die Bohrung verlief reibungslos und lieferte sehr erfreuliche Ergebnisse. Sie ist ein Erfolg, unsere Erwartungen wurden übertroffen», betont Christian Brunier, Generaldirektor der SIG. «Das gibt uns die Möglichkeit, unsere technischen und organisatorischen Kenntnisse in der mitteltiefen Geothermie zu verbessern.» Die gesammelten Ergebnisse werden nun während mehrerer Monate ausgewertet und dienen zur Präzisierung der Rahmenbedingungen für die künftige Nutzung der Geothermie im Kanton Genf.

Drittens hat die Bohrung dem Kanton Genf als Referenz bei der Erstellung des Reglements gedient, welches das Gesetz über die Nutzung der Bodenschätze begleiten wird. Das Gesetz strebt eine nachhaltige und kontrollierte Entwicklung der Geothermie an. Die Bohrung in Satigny hat damit ihre Rolle als Pilotprojekt hervorragend erfüllt.

Die Ergebnisse der Bohrung von Satigny werden nun eingehend analysiert und möglichst viele Lehren daraus gezogen, bevor weitere Erkundungsbohrungen ausgeführt werden. Daneben wird das Programm GEothermie 2020 seine Arbeiten mit neuen seismischen Untersuchungen weiterführen. Diese werden 2018 und 2019 zwischen Jura und Salève beidseits der Landesgrenze und in Absprache mit den französischen Behörden durchgeführt.

Im kommenden September wird ein Informationstag für die Bevölkerung am Bohrplatz in Satigny organisiert. Bei dieser Gelegenheit werden die Besucherinnen und Besucher das Wasser entdecken können, welches auf natürlichem Weg mit 33 Grad an die Oberfläche steigt. Die Untersuchungsergebnisse sowie die nächsten geophysikalischen Untersuchungen werden ebenfalls vorgestellt.