Simonetta Sommaruga weiht das solarthermische Kraftwerk SIG SolarCAD II ein

Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat das neue solarthermische Kraftwerk SIG SolarCAD II eingeweiht. Dank innovativer Solarthermie-Kollektoren wird die Anlage pro Jahr mehr als 0,5 GWh an thermischer Energie für Heizung und Warmwasser produzieren. Die erzeugte Wärmeenergie wird direkt in das Fernwärmenetz der SIG eingespeist.

Das neue solarthermische Kraftwerk wird mehr als 0,5 GWh Energie pro Jahr produzieren. Das entspricht fast 70% des Warmwasserbedarfs, den SIG an ihrem Standort in Le Lignon braucht, wo 1200 Mitarbeiter beschäftigt sind. Mit 800 m2 Solarkollektoren wird die erzeugte Wärme in das grösste Fernwärmenetz des Kantons – CAD SIG – eingespeist. Dank einer innovativen Technologie erwärmen diese Kollektoren ganzjährig Wasser in einem geschlossenen Kreislauf zwischen 75 und 90 °C.

Die Wärmeerzeugung ist laut Simonetta Sommaruga für mehr als einen Drittel der CO2-Emissionen der Schweiz verantwortlich. Es sei daher im Interesse unseres Landes, von fossilen auf umweltfreundlichen Energien umzusteigen.«Mit innovativen Technologien wie diesem neuen solarthermischen Kraftwerk können wir die Klimaziele erreichen.» Das schafft Arbeitsplätze in innovativen Branchen, von denen sowohl die Wirtschaft als auch der Klimaschutz profitieren.

Die von der Genfer Firma TVP Solar SA hergestellten Kollektoren des neuen solarthermischen Kraftwerks sind flach und vakuumisoliert, wodurch das ganze Jahr über ein Maximum an Sonnenenergie genutzt werden kann. Die neue Technologie ermöglicht es, im Winter mehr Energie zu produzieren als durch herkömmliche Kollektoren – und das bei einer höheren Temperatur, auch bei schlechtem Wetter.

Ein Drittel der Wärmeerzeugung wird in den kältesten 6 Monaten des Jahres erzielt. «Mehrere Jahre der Forschung und nicht weniger als 184 Patente wurden weltweit angemeldet, bevor diese kühne Technologie realisiert werden konnte», betont Gilbert Farina, Vizepräsident Sales und Marketing von TVP Solar SA.

Die Kosten für die Installation belaufen sich auf 2 Millionen Franken, wovon 800’000 Franken für das Solarfeld anfallen. Diese Kosten werden zu zwei Dritteln von SIG und zu einem Drittel von TVP Solar SA getragen. Christian Brunier, Generaldirektor von SIG, zeigt sich begeistert von dieser Innovation: «Als industrieller Akteur, der sich für die Energiewende einsetzt, ist es unsere Pflicht neue Generationen von Anlagen, auch kleine, zu entwickeln, die nicht nur den Anteil erneuerbarer Energien im Netz erhöhen, sondern ausserdem einen Vorbildcharakter haben». SIG entwickelt in Genf viele Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien wie etwa GeniLac (Geothermie) und diese Anlage.

SolarCAD II trägt, wenn auch bescheiden mit 0,5 GWh Wärme, zum Energie-Masterplan (EMP) für den Ausbau der Solarenergie in Genf bei. Das Ziel des Masterplans ist die Produktion von 100 GWh pro Jahr bis 2030. «Die Dächer von Genf sind eine wertvolle Ressource. Beim ökologischen Wandel geht es darum, jeden verfügbaren Quadratmeter optimal zu nutzen», bekräftigt Antonio Hodgers, Staatsrat und Vorsteher des Departements für Raumentwicklung. Solarthermie ist eine der kohlenstoffarmen, effizienten und lokalen Lösungen, die zum kantonalen Klimaziel beitragen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 60% zu reduzieren.

SolarCAD II ist das zweite solarthermische Kraftwerk, das von SIG am Standort in Le Lignon gebaut wurde. Es tritt die Nachfolge von SolarCAD an, das von 1985 bis 2000 betrieben wurde. Die erste Installation hatte bereits die technische Machbarkeit der Solarstromerzeugung mit Anschluss an das Fernwärmenetz demonstriert. SolarCAD II ist mit mehr als 80 Messsonden ausgestattet. Die Produktion wird vom LESBAT-Labor der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Kantons Waadt (HEIG-VD) überwacht und durch das Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE) und der Klimastiftung Schweiz gefördert.