Spatenstich für eine starke Energielösung

Mit einem symbolischen Spatenstich in Biel nahmen der Energie Service Biel/Bienne und die AEK Energie AG ihr erstes gemeinsames Grossprojekt in Angriff: Liegenschaften im Wohnquartier Champagne werden künftig durch einen Fernwärmeverbund mit Wärme versorgt.

Der ESB und die AEK feiern mit Projektpartnern, Gemeinde- und Behördenvertretern, Lieferanten und Kunden den symbolischen Spatenstich des Fernwärmeverbunds Biel Champagne. «Dass das Projekt nach einer relativ kurzen Vorbereitungsphase umgesetzt werden kann, ist vor allem den Bemühungen der Initianten sowie der Unterstützung der Stadt Biel und des Kantons Bern zu verdanken», eröffnete Heinz Binggeli, Direktor ESB, seine Begrüssungsrede.

Die Kunden haben sich eine langfristig sichere, nachhaltige und preisstabile Wärmeversorgung auf Basis von erneuerbarer Energie aus der Region zum Ziel gesetzt. Der Gemeinderat der Stadt Biel befürwortet den Fernwärmeverbund, da dieser die Energiestrategie unterstützt.

Die Stadt Biel wird im Einzugsgebiet ein Hochhaus der Pensionskasse sowie das Schulhaus Champagne an den Verbund anschliessen; die Wohnbaugenossenschaften BIWOG und Casanostra gehören ebenfalls zu den ersten Wärmebezügern. «Mit Anschluss des Schulhauses Champagne erreichen wir, dass 30% der Gebäude im Verwaltungsvermögen CO2-neutral beheizt werden», betont Barbara Schwickert, Direktorin Bau, Energie und Umwelt der Stadt Biel. Ziel ist es, gemäss überkommunalem Richtplan Energie Agglomeration Biel/Bienne, den Anteil der erneuerbaren Energieträger am Wärmeverbrauch der gemeindeeigenen Liegenschaften bis 2025 auf 50% und am Gesamtwärmeverbrauch der Stadt Biel von heute 3% bis 2025 auf 35% zu steigern.

Wärmenetz fertiggestellt, Baubeginn Zentrale

Die Bauarbeiten für die unterirdische Zentrale wurden bereits am 2. Oktober gestartet. Die Erstellung des zu Verteilung der Wärme nötigen Netzes wurde bereits abgeschlossen. Damit können erste Liegenschaften bereits mir Wärme aus der provisorischen Zentrale versorgt werden. Ziel ist es, die Kunden ab dem 1. Mai 2018 mit erneuerbarer Wärme zu versorgen. Mit dem Abschluss der ersten Etappe werden sieben Gebäude Energie vom Wärmeverbund beziehen. Weitere Gebäude sollen folgen und zu einem späteren Zeitpunkt ist geplant, die neuen Liegenschaften des Gebiets Gurzelen an den Verbund anzuschliessen.

Wasser als Energieträger

Der Grossteil der Wärme – 80 Prozent – wird durch Wärmepumpen aus dem Grundwasser gewonnen und ist somit CO2-frei. Dadurch sorgt der Wärmeverbund für stabile Preise und ganzjährig für sichere und saubere Energie zur Bereitstellung von Warmwasser und Wärme. Zur Spitzenlastabdeckung und Redundanz (Ausfall der Wärmepumpe) wird ein Gaskessel installiert.

Eine Grundwasserpumpe fördert das Wasser in eine Zentrale, wo Wärmepumpen dem Wasser die vorhandene Wärme entziehen und diese in das Wärmenetz abgeben. Im Endausbau reduziert der Wärmeverbunds den CO2-Ausstoss gegenüber dem heizen mit Erdgas um ca. 620 Tonnen pro Jahr.

Lokales Gewerbe profitiert

Auch das lokale Gewerbe profitiert: Wenn immer möglich werden die Aufträge lokal vergeben. Für die erste Bauetappe beträgt das Investitionsvolumen insgesamt ca. 7 Millionen Franken. Die Planung, der Bau, die Finanzierung und der Betrieb der Anlagen erfolgt durch ESB und AEK. Der Kanton unterstützt das Projekt mit Fördergeldern.