Thurplus hat die Wärmeversorgung Frauenfeld-West AG übernommen

Mit der Übernahme der übrigen 71,85% der Aktien der Wärmeversorgung Frauenfeld-West AG wird Thurplus Alleinaktionärin des bestehenden Wärmerings und setzt einen Meilenstein zu den Themen Nachhaltigkeit und Energiewende.

Das Departement Werke, Freizeitanlagen und Sport hat die Übernahme der seit rund 40 Jahren bestehenden Wärmeversorgung Frauenfeld-West AG, die bisher Wärme von der Zuckerfabrik bezogen hat, und die Erneuerung der entsprechenden Verteilanlagen bereits 2020 evaluiert. Im Frühling 2021 stimmte der Gemeinderat dieser Übernahme und der Integration in Thurplus zu.

Neben der kaufmännischen Analyse der Aktiengesellschaft wurden der technische Zustand der Anlagen und die Kundensituation mit einer Befragung untersucht. Damit wurde der Grundstein gelegt, als ersten Schritt den bestehenden Wärmering künftig durch die Stadt zu betreiben.

Zusätzlich wird für das Gebiet Frauenfeld West eine grossräumige Fernwärmeversorgung konzipiert, welche künftig ökologische Wärmeenergie ab Bioenergie Frauenfeld AG bezieht. Für den Ausbau dieser Wärmeversorgung im Westen Frauenfelds enstehen zurzeit das Konzept und die Genehmigungsgrundlagen. Ziel ist es, 2022 über die entsprechende Kreditfreigabe abzustimmen.

Wärme- und Kälteversorgungskonzept als Grundlage

Um die Übernahme des Wärmeverbundes und dessen Entwicklung zur «Thurplus Wärme West» in einer städtischen Gesamtsicht zu beurteilen, hat Thurplus vorgängig ein Wärme- und Kälteversorgungskonzept für die ganze Stadt erarbeitet. Es bildet die Basis zur Umsetzung von Gesetzen und zum Erreichen der kommunalen Energieziele – namentlich bei der Energieeffizienz und der optimierten Nutzung des vorhandenen, insbesondere des geographisch gebundenen Wärmepotenzials.

Auf dem Gebiet der Stadt Frauenfeld gibt es aktuell zwei grössere Wärmenetze. Zum einen der Thurplus Wärmering, ein Niedertemperaturnetz (Anergienetz) mit der Abwärme aus der ARA, die als Wärmequelle für die Wärmepumpen in den einzelnen zu versorgenden Liegenschaften verwendet wird. Das andere Wärmenetz ist der Wärmeverbund der Wärmeversorgung Frauenfeld-West AG, deren Betrieb mit dem Kauf an Thurplus übergeht.

Wärmeversorgung als Teil des Leistungsauftrags

Die Abstimmung der neu entstehenden thermischen Netze mit den Netzen der Gas- und Elektrizitätsversorgung ist vor allem für die derzeit in Arbeit befindliche Strategie des Gasnetzes wichtig. Deren Planung ermöglicht eine angepasste Erneuerungs- und Unterhaltsstrategie des Netzes.

Bereits 2020 haben Stadt- und Gemeinderat in der Eigentümerstrategie und im Leistungsauftrag für die damaligen Werkbetriebe klar definiert, welche Rolle der städtische Betrieb, heute Thurplus, auf dem Gebiet der Stadt Frauenfeld spielen soll. Neben der Versorgung mit Strom, Gas und Trinkwasser gehört auch der Aufbau einer erneuerbaren Wärmeversorgung dazu.