Zweite Anlage für «Frauenfelder Solarstrom» geht ans Netz

Ende April wird in Frauenfeld bereits die zweite Photovoltaikanlage, die als Public-Private-Partnership-Modell betrieben wird, eingeweiht. Die neue Anlage wurde auf dem Dach der Trafostation Oberwiesen erstellt und umfasst eine Fläche von 100 Quadratmetern. Die Beteiligungen unter dem Label «Frauenfelder Solarstrom« waren wiederum in kürzester Zeit ausverkauft.

Gesamthaft produzieren nun bereits 62 Kunden auf einer Gesamtfläche von 600 Quadratmetern ihren eigenen Solarstrom. Dieses Engagement ist nicht nur ein deutliches Zeichen für eine innovative und ökologische Stromproduktion in Frauenfeld. Vielmehr gibt diese den Kunden dank garantierter Preisstabilität auch eine Planungssicherheit und reduziert den Betrag der Stromrechnung dauerhaft.

300 Franken pro Quadratmeter

Als Kunde der Werkbetriebe Frauenfeld hat man die Möglichkeit, sich am Bau einer Photovoltaikanlage zu beteiligen. Ein Quadratmeter kostet 300 Franken. Im Gegenzug wird dem Kunden für die produzierte Energie ein fixer Betrag auf der Stromrechnung gutgeschrieben. Darüber hinaus liefern die Werkbetriebe diesen Kunden ohne Aufpreis die gleiche Menge Solarstrom.

Das Produkt «Frauenfelder Solarstrom» kommt bei den Frauenfeldern nach wie vor gut an. Es sind zwischenzeitlich bereits wieder etliche Reservierungen von interessierten Kunden eingegangen, welche sich aktiv für eine nachhaltige Energieversorgung der Kantonshauptstadt einsetzen wollen. Aus diesem Grund evaluieren die Werkbetriebe Frauenfeld weitere Flächen für Anlagen, um Solarstrom zu produzieren.

Entwicklung von Photovoltaik in Frauenfeld

Die Stadt Frauenfeld als erste und bis heute auch einzige Energiestadt Gold im Thurgau verfolgt seit vielen Jahren eine eigenständige und aktive Energiepolitik und nimmt damit eine Vorreiterrolle ein. Der regionale Energierichtplan aus dem Jahr 2013 formuliert die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft, die besagt, dass in Zukunft der Primärenergieverbrauch weltweit durchschnittlich 2000 Watt pro Kopf und Jahr betragen darf. Davon sollen nur noch 500 Watt durch fossile Energieträger bereitgestellt werden.

So wird gleichzeitig das Klimaziel eines Ausstosses von einer Tonne CO2 pro Kopf und Jahr erreicht. Das Konzept der 2000-Watt-Gesellschaft fokussiert zusätzlich auf eine Beschränkung des Energieeinsatzes sowie auf die Wirtschaftlichkeit von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien. Bis ins Jahr 2025 sollen als Zwischenziel 20 GWh lokaler, erneuerbarer Strom zugebaut werden.

Die Stromerzeugung aus Sonnenenergie mittels Photovoltaikmodulen weist in Frauenfeld ein grosses Potenzial auf, das aufgrund der sinkenden Preise für Photovoltaikmodule weiter ansteigt. Neue Stromspeichertechnologien gleichen zudem das Problem der Unregelmässigkeit der Elektrizitätsproduktion mittels Photovoltaik aus. Die Stadt hat sich vor diesem Hintergrund verpflichtet, die Sonnenenergie für Strom und Wärme generell zu fördern sowie attraktive Rahmenbedingungen sicherzustellen. Die installierte Photovoltaik-Leistung ist im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr stark gestiegen, obwohl weniger Solarstromanlagen gebaut wurden. Lag die durchschnittliche Leistung pro Solarstromanlage im Jahr 2012 noch bei 9,2 kWp, stieg diese bis zum Jahr 2016 auf 97 kWp.