Luzern soll mehr Quellwasser erhalten

ewl will künftig vermehrt Quellwasser zur Trinkwasseraufbereitung nutzen. Geplant ist, beim heutigen Reservoir auf dem Sonnenberg ein neues Quellwasserwerk und ein neues Reservoir zu bauen. Die Trinkwasseraufbereitung wird schweizweitig einzigartig sein.

Das Trinkwasseraufbereitungsverfahren im geplanten Quellwasserwerk Sonnenberg besteht in seinem Kernstück aus einer Keramikmembranfiltration. Dabei wird das Wasser durch einen Keramikfilter gedrückt und so äusserst schonend aufbereitet ohne wichtige Mineralien zu verlieren. Das Quellwasser behält seine Eigenschaften in unveränderter Form und wird nicht mehr mit Chlordioxid behandelt. Dieses neuartige Verfahren findet in Holland bereits seinen Einsatz und hat den Ursprung in Japan. In einer zweijährigen Pilotierung wägte ewl verschiedene Möglichkeiten zur Trinkwasseraufbereitung ab. Die mehrstufige Aufbereitung und der Verzicht von Chemieeinsatz waren unter anderem Entscheidungskriterien für die Keramikmembranfiltration.

Bisheriges Reservoir stammt aus dem Jahr 1874

Heute kann ein wesentlicher Anteil des Quellwassers zwecks Stand der Technik nicht genutzt werden. Entsprechend wird ein grosser Teil an Grundwasser beigemischt, welches vom Pumpwerk Thorenberg auf den Sonnenberg gepumpt werden muss. Das bestehende Reservoir stammt aus den Anfängen der Luzerner Trinkwasserversorgung und ist nach über 140 Jahren in seiner Bausubstanz mangelhaft. Mit einem leistungsfähigen Quellwasserwerk kann der Anteil Quellwasser künftig erhöht werden. Das Quellwasser fliesst durch die natürliche Höhendifferenz vom Quellgebiet aus dem Nordhang des Pilatus zum Sonnenberg. Eine neue Druckleitung sorgt zudem dafür, dass das Wasser ohne Pumpenergie durch sämtliche Aufbereitungsschritte gelangt. Damit realisiert ewl ein äusserst energieeffizientes Quellwasserwerk. Angestrebt wird eine Aufbereitungskapazität bis 30‘000 m³/Tag.

Im Herbst reicht ewl das Bauprojekt für das neue Quellwasserwerk Sonnenberg zur Bewilligung ein. Die Kosten für das neue Quellwasserwerk dürften bei 28 Millionen Franken liegen. Das Energiedienstleistungsunternehmen setze mit der topmodernen Technologie nicht nur auf eine ressourcenschonende und umweltverträgliche Energieversorgung sondern auch auf eine ebenso effiziente Wasserversorgung.