Frauenfeld plant eine weitere Photovoltaikanlage im Beteiligungsmodell

Der Run auf die Beteiligungsanlagen des Swisspower-Stadtwerks Thurplus bleibt ungebrochen. Deshalb soll in Frauenfeld die nächste grosse Solar-Beteiligungsanlage entstehen, die künftig rund 140'000 kWh Solarstrom produziert. Dafür stellt die Keller-Stahl AG eine Dachfläche zur Verfügung.

Insgesamt sechs Photovoltaikanlagen (PVA) mit einer Gesamtleistung von rund 550 kWp wurden in den letzten sechs Jahren mit Beteiligung der Frauenfelder Bevölkerung installiert. Zuletzt ging im Frühjahr 2022 die Solaranlage beim Athletics-Center in Betrieb. Die Einwohnerinnen und Einwohner haben erneut zahlreich von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, vor Ort in die Erzeugung von erneuerbarer Energie zu investieren und ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten.

Bewährte Partnerschaft mit der Keller-Stahl AG

Da die Beteiligungsmöglichkeiten an den bereits fertiggestellten PVA ausgeschöpft sind, hat Thurplus ein neues Projekt initiiert und kann dafür eine Dachfläche der Keller-Stahl AG an der Langfeldstrasse in Frauenfeld nutzen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem ältesten Frauenfelder Unternehmen, das sich seit 1857 im Familienbesitz befindet, ist nicht neu. Bereits 2021 wurde eine solche Beteiligungsanlage auf einer Dachfläche der Keller-Stahl AG realisiert.

«Wenn wir die lokale Energiewende schaffen wollen, müssen wir uns alle anstrengen. Gerne leisten wir mit unseren Dachflächen einen Beitrag dazu, dass Thurplus gemäss dem Auftrag der Stadt Frauenfeld den Solarausbau weiter vorantreiben kann», erläutert Reto Lüthy, Geschäftsleiter der Keller-Stahl AG, das Engagement des Familienunternehmens.

Rund 700 Quadratmeter stehen Bevölkerung zur Verfügung

Die Grösse des neuen Projektes kann sich sehen lassen: Auf einer Dachfläche von rund 700 m2 können über 300 PV-Module installiert werden. Diese Fläche steht den Frauenfelder Kundinnen und Kunden von Thurplus für eine Solarstrom-Beteiligung zur Verfügung.

Die jetzt geplante Anlage in der Langfeldstrasse soll eine Leistung von 140 kWp haben und rund 140'000 kWh Sonnenstrom erzeugen. Das entspricht dem Verbrauch von über 30 Einfamilienhäusern mit einem Jahresverbrauch von je 4500 kWh.

Beteiligung ab 300 Franken möglich

Mit einem Einmalbetrag von 300 Franken pro Quadratmeter können sich Stromkundinnen und Stromkunden an dieser Solarstromanlage beteiligen. Im Gegenzug erhalten sie über eine Laufzeit von 20 Jahren für einen Quadratmeter Solarfläche jährlich 100 kWh Solarstrom in Form von Herkunftsnachweisen. Sie unterstützen damit die lokale Solarstromproduktion und sorgen dafür, dass die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern weiter abnimmt. Eine Beteiligung an dem lokalen PV-Projekt ist ab einem Quadratmeter möglich.

Investorinnen und Investoren profitieren neben dem Bezug von regionalem Solarstrom von einer attraktiven Verzinsung ihres Kapitals. Eine solche Beteiligung ist sehr einfach und verursacht für die Kundinnen und Kunden keinen weiteren organisatorischen Aufwand.

Besonders für Mieterinnen und Mieter geeignet

Das Beteiligungsmodell mit dem Namen «SolarInvest» eignet sich besonders für Mieterinnen und Mieter oder Liegenschaftsbesitzerinnen und Liegenschaftsbesitzer, welche eine Solarstromanlage selbst nur sehr aufwendig oder gar nicht realisieren können. Auf diese Weise können sie ebenfalls von einer Investition in regionale Solarenergie profitieren.

«Wir wissen, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner in die Erzeugung von nachhaltiger Energie investieren wollen», sagt Stadtrat und Departementsvorsteher Fabrizio Hugentobler. «Ich bin stolz darauf, dass es bei uns in Frauenfeld nicht beim Wollen bleibt, sondern die Frauenfelderinnen und Frauenfelder bereits mitten in der Umsetzung, also beim Tun, sind», zeigt er sich zufrieden über das bisher Geleistete. «Städtische Beteiligungs-Modelle wie diese haben den grössten lokalen Wertschöpfungseffekt und eine starke Akzeptanz in der Bevölkerung. Gemeinsam erreichen wir die Ziele der Stadt Frauenfeld zum Ausbau der erneuerbaren Energien.»

Rund 200 Strombezüger nutzen das Beteiligungsmodell bereits. Thurplus ist aufgrund der hohen Nachfrage auch weiterhin auf der Suche nach geeigneten Dachflächen.