Klimaneutrale Wärme und Kälte für Baden

Heizen und Kühlen werden in Baden klimafreundlich. In den nächsten zehn Jahren forciert die Regionalwerke AG Baden stark den Ausbau den Wärmeversorgung und den Aufbau der Kälteversorgung. Die Planung dafür steht und das Investitionsvolumen wurde zugesprochen.

Die Energiestrategie des Bundes ist klar: Bis 2050 soll die Schweiz ihre Treibhausgasemissionen auf Netto-Null senken. Im Energiekonzept der Stadt Baden sind die energiepolitischen Ziele konkretisiert. Die Wärmeversorgung über Abwärme und die Erzeugung von erneuerbaren Energien sind dabei prioritär. So sind aktuell mehrere grössere Projekte bei RWB in Planung, in der Realisierung oder bereits umgesetzt. Im Sommer 2020 ging die Fernwärmeleitung von der Kehrichtverwertung Turgi nach Baden Nord ans Netz, im Herbst 2020 wurde die neue Heizzentrale des Wärmeverbunds Kappelerhof in Betrieb genommen. In Dättwil laufen die Arbeiten für die Wärme- und Kälteversorgung für das gesamte Campus-Areal des neuen Kantonsspitals Baden auf Hochtouren. Bei grösseren städtebaulich relevanten Bauvorhaben hat die RWB Synergien genutzt, um die Energiezukunft aktiv mitzugestalten.

Reduktion des CO2-Ausstosses um 10'000 Tonnen

Durch die ambitionierten Ausbauten kann die Stadt Baden mit zusätzlich über 40 GWh Wärme und über 10 GWh Kälte versorgt werden. Dieser Wärmeanteil reicht für die Versorgung von mehr als 2000 Vierpersonenhaushalten. Der erneuerbare Anteil soll im Fernwärme- und Kältenetz dabei von Anfang an mindestens 80% betragen und wird kontinuierlich auf 100% erneuerbar gesteigert. Das Ziel ist, den energiebedingten CO2-Ausstoss der Stadt Baden im Bereich Wärme bis ins Jahr 2030 um mindestens 20'000 Tonnen zu reduzieren. Der geplante Ausbau der Fernwärme trägt dazu mit rund einem Drittel (6500 Tonnen CO2) bei. Rechnet man den Fernwärmeanschluss der KVA Turgi mit ein, steigt der Beitrag auf insgesamt rund 10'000 Tonnen, was der Hälfte entspricht.

Potenzialermittlung mittels 3D-Modell

Im Vorfeld wurde eine Wärme- und Kälte-Bedarfsanalyse mittels digitalen 3D-Modellen für die Stadt Baden erstellt. Anhand der Oberflächen, Volumen und der Nutzung von Gebäuden konnten wichtige Daten ermittelt und analysiert werden. Unterirdisch wurden mit Geologen und kantonalen Fachexperten die Machbarkeit und die Realisierung von Grundwasser-Pumpsystemen geprüft. Damit wird nun die strategische Leitungsplanung für die Realisierung vorbereitet.

Karte zeigt den aktuellen Stand der Planung in Baden

Die RWB hat eine Planungskarte auf ihrer Website aufgeschaltet. Diese gibt Liegenschaftsbesitzern sowie Architekten und Planern einen Einblick in die Wärme und Kälte Vorhaben und ermöglicht eine frühzeitige Planungssicherheit. Die RWB bietet zudem massgeschneiderte Übergangslösungen an, falls der Anschluss ans Netz erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen kann. Im Zentrum der ersten Realisierungsphase wird die Energiezentrale Baden Nord ausgebaut. Das bestehende Fernwärmenetz Baden Nord wird von dort aus in Richtung Innenstadt erweitert. Parallel zum Ausbau der Fernwärmeleitungen wird ein neues Kältenetz gebaut, dessen Speisung ebenfalls aus der Energiezentrale Baden Nord stattfinden wird.

Die Entwicklung der Quartiere Kappelerhof, Vorstadt und Limmat rechts lassen ab 2025 einen Zusammenschluss der einzelnen Energie-Cluster zu einem grossen städtischen Wärme- und Kältering zu. Durch die Einspeisung aus mehreren Stellen kann eine hohe Verfügbarkeit des Gesamtsystems mit erneuerbarer Energie garantiert werden.