Thurplus: Grösster Batteriespeicher im Kanton Thurgau in Betrieb genommen

Thurplus hat ein 3-Megawatt-Batteriespeichersystem in Betrieb genommen und ins Mittelspannungsnetz eingebunden. Die Anlage ist die grösste im Kanton Thurgau. Mit dieser Riesenleistung kann die «Thurplus Powerbank» so viel Energie speichern wie rund 225’000 Smartphone-Akkus. Thurplus hat knapp 2 Mio. CHF investiert, damit die Integration der erneuerbaren Energien ins Stromnetz gelingt und Bedarfsschwankungen und Leistungsspitzen im Verteilnetz ausgeglichen werden können.

Bild: Thurplus

Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch und Thurplus unterstützt ihren weiteren Ausbau. Die Elektrizitätsproduktion aus Photovoltaikanlagen im Kanton Thurgau nahm in den Jahren 2015 bis 2021 um 152 Prozent zu. Auch in der Stadt Frauenfeld hat sich der Zubau neuer Solaranlagen in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Die energie- und klimapolitischen Ziele der Stadt sehen vor, dass die erneuerbare Stromproduktion auf städtischem Gebiet von 12,9 GWh im Jahr 2020 auf 37,2 GWh im Jahr 2030 gesteigert wird.

Folge dieser Entwicklung ist, dass es anspruchsvoller wird, die Stromproduktion vorherzusagen, weil sie zunehmend wetterabhängig ist. Während beispielsweise an einem sonnigen Tag im Sommer unzählige Photovoltaikanlagen Energie im Überfluss liefern, kann es sein, dass an bewölkten Regentagen weniger Strom vorhanden ist. In solchen Fällen leistet die Thurplus-Powerbank zukünftig wertvolle Dienste und hilft dabei, das Ungleichgewicht zwischen Einspeisung und Verbrauch automatisiert zu regulieren. Sie kann den überschüssigen Strom speichern und ihn bei Bedarf wieder ins Netz zurück speisen.

Grösster Batteriespeicher im Thurgau

Das Herz des Speichers, der sich bei der Trafostation Geisschopf in der Langfeldstrasse befindet, besteht aus 240 Batterien, die in einem Container mit 12 Metern Länge installiert sind. Zum Einsatz kommen Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien, sogenannte LFP-Batterien (engl. Lithium Ferrous Phosphate). Sie sind komplett kobalt- und nickelfrei und deutlich nachhaltiger als herkömmliche Batterien. Die Strom-Speicherkapazität der gesamten Anlage beträgt 3’000 kWh.

Lieferant des stationären Batteriespeichers ist die Schweizer Firma Axpo Grid AG in Baden. Mit ihr hat Thurplus einen Vertrag über die regelmässige Wartung und den Pikettdienst über zehn Jahre abgeschlossen. Ganz regional wurde der Transformator beschafft. Er wurde von der Firma Pfister AG aus Islikon geliefert und ist individuell für den Betrieb mit einem Batteriespeicher angefertigt worden. Auch am Fundamentbau und an der Installation des Trafos waren lokale Handwerksbetriebe beteiligt. Die Primeo Energie aus Münchenstein übernimmt in Zusammenarbeit mit Thurplus die Bewirtschaftung des Speichers und sichert die Anbindung an die Energie- und Regelleistungsmärkte der Swissgrid. Das Batteriespeichersystem wird von der Netzleitstelle von Thurplus aus überwacht, die Eigentümerin des Speichers ist.

«Durch die wachsende Anzahl dezentraler Stromerzeugungsanlagen, aber auch durch neue Lasten, wie zum Beispiel E-Mobilität und Wärmepumpen, wird die Prognose und Netzregelung zunehmend anspruchsvoller», erläutert Thurplus-Geschäftsleiter Peter Wieland. «Bei diesen Aufgaben unterstützt uns künftig der Batteriespeicher. Er kann Energie aufnehmen, speichern und abgeben. Mit der neuen Technik können wir Bedarfsschwankungen und Leistungsspitzen im Verteilnetz ausgleichen sowie als Systemdienstleistung Regelenergie bereitstellen.»

Knapp 2 Millionen Franken investiert

Für das Projekt wurden insgesamt 1,95 Millionen Franken investiert, für die der Frauenfelder Gemeinderat zuvor grünes Licht gab.

Stadtrat Fabrizio Hugentobler, Leiter des Departements Thurplus, Freizeit und Sport, der die Begrüssung übernahm, zeigte sich sichtlich stolz. «Mit diesem Vorzeigeprojekt leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und für die Versorgungssicherheit der Stadt Frauenfeld. Schliesslich ist die zuverlässige Übertragung und Verteilung von Strom für Wirtschaft und Gesellschaft lebenswichtig.» Fabrizio Hugentobler erwähnte auch die Eigentümerstrategie, in der die Stadt Frauenfeld nachhaltige Ziele für die Weiterentwicklung von Thurplus festgeschrieben hat. «Auch mit diesem Projekt zeigt Thurplus, dass sie ein Schlüsselakteur zur Erreichung der Energiewende in Frauenfeld ist.»