Einwilligung von Kunden digital einholen

Ob Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) oder Eigenverbrauchsgemeinschaft (EVG): Beide Modelle erfordern die Einwilligung der involvierten Mieterinnen und Mieter. Swisspower Innovation erarbeitet dafür nun eine einfache digitale Lösung.

Auch wenn sich der ZEV immer mehr als Standard etabliert, bieten viele Verteilnetzbetreiber nach wie vor Hand zur EVG beziehungsweise zum VNB-Praxismodell. Denn für die Eigentümer von Produktionsanlagen ist eine EVG mit geringeren administrativen Hürden verbunden als ein ZEV. Die Verteilnetzbetreiber haben zur Umsetzung von EVG sogenannte Praxismodelle definiert. Die ElCom beurteilt diese allerdings kritisch. Denn erstens holt der Hauseigentümer oft kein explizites Einverständnis der Mietenden ein. Zweitens fehlt in der Regel eine transparente Abrechnung. Die Mietenden wissen nicht, wie viel Strom sie von der eigenen Anlage beziehen und wie viel aus dem Netz.

Neue Dienstleistung für Stadtwerke

Ohne diese zwei Mängel lässt die ElCom EVG und die entsprechenden Praxismodelle weiterhin zu. Für Stadtwerke ergibt sich dadurch die Chance, den Eigentümern von Produktionsanlagen eine zusätzliche Dienstleistung anzubieten. Dabei übernimmt das Stadtwerk für den Eigentümer das gesamte Vertragsmanagement. Dazu auf handschriftliche Einwilligungen zu setzen, wäre allerdings sehr aufwendig. Deutlich einfacher ist es, den Mietenden beispielsweise einen Brief samt QR-Code zu senden. Wird der Code eingescannt, gelangen die Personen auf ein individualisiertes Formular und können so mit wenigen Klicks ihr Okay erteilen.

Komplette White-Label-Lösung

Eine solche IT-Lösung erarbeitet Swisspower Innovation derzeit gemeinsam mit einem externen Partner. Dieser verfügt über eine Plattform mit passenden Modulen. Im Rahmen des Projekts werden nun spezifische Prozesse für EVG definiert und umgesetzt. Als Resultat erhalten die Partner-Stadtwerke von Swisspower Innovation eine komplette White-Label-Lösung und können sofort ihre Dienstleistung für Eigentümer von Produktionsanlagen lancieren. Samuel Pfaffen von Eniwa erklärt dazu: «Die Applikation dient auch als Basis für andere Geschäftsmodelle, die ebenfalls Einwilligungen von Kunden erfordern, etwa bei der Elektromobilität.»

Die Konzeptphase des Projekts dauert noch bis Ende Januar. In der Folge beginnt die Umsetzung.


Sind Sie interessiert daran, die Lösung in Ihrem Stadtwerk einzuführen?

Name
Orlando Gehrig
Funktion
Leiter Kooperationen & Innovation
Firma
Swisspower AG